Monatsarchiv: Juli 2013

Egal wie hirnrissig eine Idee ist …

In den USA wird sie umgesetzt.

Man denke an die Idee der National Rifle Association, man sollte gegen Amokläufe an Schulen die Schüler und Lehrer bewaffnen. Denn Amokläufe gebe es dort nur, weil sich dort niemand wehren können.

Klar, Amokläufe in Einkaufszentren, Kinos oder einfach auf offener Straße hat es ja noch nie gegeben …

In Clarksville Arkansas wurden die Lehrer jetzt schon ausgebildet (hat 50.000$ gekostet) und nach den Sommerferien sitzen die Lehrer mit ihrer 9mm Knarre im Klassenzimmer.

Wenn ich an meine Lehrer zurück denke, fallen mir gleich mehrere ein, bei denen mir der Gedanke, dass der Irre ne Knarre in der Schublade liegen hat, nicht wirklich beruhigt hätte … Und 10 andere, die nie im Leben einen LKW aus 5 Metern Abstand getroffen hätten 😉

USA: Bewaffnete Lehrer sollen vor Amokläufern schützen – International – Politik – Handelsblatt

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Siemens: Ex-Chef Peter Löscher bekommt 15 Millionen Euro – Wirtschaft – Süddeutsche.de

Noch mehr als die 9 Mio, die zwischenzeitlich mal gemunkelt wurden.

Mit dem “ich trete nur zurück wenn Cromme auch zurücktritt”-Getue wollte Löscher wohl auch nur seine Abfindung hoch pokern …

Naja, 15 Mio Abfindung sind ja wohl das mindeste, was man nach 8,5 Mio Antrittsprämie verlangen kann. Und zwischendrin auch noch mal ein schönes Gehalt (2010/11: 8,7 Mio, 2011/12 7,9 Mio). Dazu noch Pensionsansprüche …

Ach, ich will das gar nicht ausrechnen … Dürften wohl 60 Millionen insgesamt werden … Oder 80 … Oder so …

Wer die Gesamtzahl irgendwo sieht: Ich freue mich auf einen Hinweis.

Siemens: Ex-Chef Peter Löscher bekommt 15 Millionen Euro – Wirtschaft – Süddeutsche.de

Zitat

Das ist das Grundproblem der #SPD: Sie bietet in Wahrheit keine Alternative, aber sie gibt vor, eine zu haben.

Wollen Sie uns verschaukeln, Peer Steinbrück? « Herdentrieb

Microsoft macht mit den Tablets mehr Verlust als Umsatz

Kleiner Nachtrag zu Microsoft mit Gewinnrückgang – Oder auch nicht – egghat’s not so micro blog:

Im langen Dokument an die Börsenaufsicht SEC hat Microsoft zum ersten Mal die Surface Tablets einzeln ausgewiesen. Umsatz damit in den letzten 12 Monaten: 853 Millionen Dollar. Das bedeutet in etwa 1,7 Millionen verkaufte Tablets (wenn man 500$ pro Tablet annimmt, was der Preis für das kleinste Modell war).

(via Wie wenig Microsoft mit dem Surface tatsächlich verdient – wsj.de)

Der Umsatz ist aber geringer als allein die Abschreibung auf den Warenbestand von 900 Millionen Dollar zum Quartalsende. Da die Tablets auch noch Geld gekostet haben (Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Werbung) dürfte der Gesamtverlust tendenziell doppelt so hoch sein wie der Umsatz. Microsoft meldet hier keine detaillierten Zahlen sondern nur für die gesamte Windows Division: 1,8 Mrd. $ höhere “Produktionskosten” und 1 Mrd.$ höhere Werbeausgaben als im Vorjahr. Die Werbung kann man (wenn man nett zu den Tablet-Avancen ist) noch größtenteils auf Windows 8 verbuchen. Die Produktionskosten hingegen dürften ziemlich eindeutig auf die Tablets gehen (Windows kostet ja nichts, weil nur ein kleiner Teil überhaupt als Karton verkauft wird. Der große Teil ist vorinstalliert und kostet Microsoft nahezu nichts). Damit hätten wir dann grob 900 Millionen Abschreibung und 1,8 Mrd. Produktionskosten bei 853 Millionen Dollar Umsatz. Also ein Verlust, der locker das Doppelte des Umsatzes ausmacht. Okay, das nächste Jahr wird deutlich besser aussehen, weil die Abschreibungen wegfallen und Microsoft wohl nicht erneut so viel auf Lager produzieren wie im abgelaufenen Jahr.

Trotzdem sind  das schon üble Zahlen. Sie fügen sich nahtlos in die Kette von ähnlichen Versuchen ein, mit den Microsoft versucht hat, mit unglaublich hohem Aufwand neue (verpennte) Marktsegmente zu erobern. Die Xbox war jahrelang ein Zuschussgeschäft (und dürfte über die gesamte Lebensdauer immer noch nicht sonderlich profitabel sein), das Online-Geschäft ist weiterhin in den Miesen, etc. pp.

SEC: Form 10-K Microsoft Year 2012/2013.

(witzig übrigens, dass man die SEC-Dokumente von Microsoft auf der Microsoft Site in docx und xls-Format bekommt, bei der SEC hingegen als html. Es lebe das eigene proprietäre Format 😉

#Facebook, Inc. Real Time Stock Quotes $37,72. Fast wieder IPO-Niveau

Aktuelle Marktkapitalisierung 68,4 Mrd.$. IPO damals übrigens zu 38$/Aktie.

Facebook, Inc. (FB) Real-Time Stock Quote – NASDAQ.com

Da bin ich ja doch ganz froh, dass meine positive Einschätzung von Facebook nicht komplett neben der Spur war.

Dieses Jahr wird ganz interessant, weil ein großer Teil der einmaligen Belastungen aus dem Börsengang verdaut sein wird. Wenn Facebook am Ende des Jahres einKGV von 60 oder 70 hat und weiterhin mit 30 oder 40% wachsen kann, ist der Kurs ganz gut untermauert. Und das ohne die spekulativen Visionen “Suchmaschine” oder “Facebook-Smartphone”.

Die wunderbare Welt der Wirtschaft!: Warum die Facebook-Aktie wie die Muppets ein Welthit wird

Eine ältere Analyse, die Basis für den Artikel oben war, auch noch hier:

Die wunderbare Welt der Wirtschaft!: Warum Facebook auch schnell 200 Milliarden Dollar wert sein kann

(Die 200 Mrd. waren nie kurzfristig und konkret gemeint, sondern als Vision, was Facebook auf seiner Basis alles machen kann. Der Artikel war mehr eine Replik auf die damals weit verbreitete Meinung, dass die 50 Mrd. Firmenwert, die damals bei der Beteiligung von Goldman Sachs genannt wurden, unglaublich viel zu viel waren)

Gutjahr im Interview mit dem Mossad Experten Ronen Bergmann

Interessant, lesen.

diese Snowden-Sache für uns Medienleute eine große Nummer ist, für ein paar Politiker und vielleicht noch ein paar linke Gruppierungen und Bürgerrechtler. Der großen Masse in der Welt scheint die NSA-Affäre egal zu sein. Die Leute gewöhnen sich daran, dass sie überwacht werden. Und über diese Entwicklung mache ich mir in der Tat große Sorgen.

Wohl wahr.

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Schweizer Notenbank: Goldpreis-Verfall kostet Milliarden – Devisen & Rohstoffe – FAZ

Der Goldpreisverfall “kostet” gar nix.

Es sind Buchgewinne, die sich u.U. wieder in Luft auflösen, wenn sie (wie jetzt) wieder wertgemindert werden (müssen). Das sorgt für Verluste, aber nicht für “Kosten”.

Genug Korinthen gekackt für heute 😉

Schweizer Notenbank: Goldpreis-Verfall kostet Milliarden – Devisen & Rohstoffe – FAZ

ESP: BIP Q02-13: -0,1% (Vq), -1,7% (Vj)

8. Quartal in Folge mit einem Rückgang des BIPs.

Allerdings: Der Rückgang um 0,1% war der niedrigste seit 7 Quartalen und deutlich schwächer als die beiden Vorquartale (-0,8% bzw. -0,5%).

Ein Hoffnungsschimmer?

Schwer zu sagen. Die Jahresrate ist aufgrund der beiden sehr schwachen Vorquartale immer noch mit 1,7% im Minus (nach -1,9 und -2,0% in den beiden Vorquartalen). Das ist immer noch kräftig und da solche Abwärtstendenzen die unschöne Eigenschaft haben, sich selber zu verstärken, kann man ein relativ okayes Quartal nicht überbewerten.

Außerdem fehlen für eine genauere Analyse die Detaildaten, die in der Vorabschätzung (wie üblich) noch fehlen. Erstmal abwarten, was die nächste , dann genauere Schätzung so bringt.

INE.es: Flash Estimate of the Quarterly National Accounts – Base 2008 Second quarter of 2013 (PDF)

Update (31.07.13):

Die FAZ zur wirtschaftlichen Lage in Spanien:

Schuldenkrise: Hoffnung für Spanien – Spanien – FAZ

zusätzlich noch den Artikel, den m106 in den Kommentaren empfohlen hat, lesen

Video

WENAG #93: Fernkälte statt Klimaanlagen – Zeit im Bild, 27.7.2013 (von Andreas Sator)

Gibt es sowas in Deutschland auch? Habe ich noch nie gehört, auch wenn es eigentlich logisch ist.

OK, Wikipedia hilft …

Fernkälte – Wikipedia

In Deutschland gibt es noch aus DDR Zeiten ein Fernkältenetz, das bis 1993   aber nicht mit Abwärme, sondern mit Strom betrieben wurde. Und damit den ökologischen Charme natürlich völlig verpennte …

Ansonsten gibt es noch einen Prototypen in Gera.

Im Spiegel (ursprünglich aus der Technology Review) gibt es noch einen ganz interessanten Artikel über den Ausbau des Fernkältenetzes in Chemnitz. Dort hat man zum ersten Mal einen Kältespeicher gebaut, in dem man Kälte (in Form von kaltem Wasser) speichern kann. Das war gar nicht so einfach … Spannend sind die Kältespeicher auch, weil ich damit quasi Energie speichern kann. Wenn ich mit dem billigen Strom nachts (in Deutschland üblich, v.a. wenn es windig ist) die Kälte für den Tag “vorproduziere”, nutze ich die vorhandenen Energieerzeugungskapazitäten besser. Ich kann mit billigem (überflüssigem) Strom in der Nacht Kälte erzeugen und spare teuren (knappen) Strom am Tag. Im Hinblick auf die Energiewende sehr wichtig, denn der Mangel an Energiespeichern ist aktuell der größte Bremsfaktor beim Umbau.

Was mich mal interessieren würde: Wie hoch ist der Wirkungsgrad des gesamten Systems? Weiss das jemand? Also Vergleich zentrale Erzeugung der Kälte aus Abwärme vs. dezentrale Erzeugung durch Abwärme —> Strom —> Klimaanlage im Büro.

Update (12:54):

In München gibt es das auch:

M-Fernkälte – Stadtwerke München – Geschäftskunden

Danke an ftf für den Hinweis:

App.net | ftf: @egghat Fernkälte gibt’s in München auch von den S…

München macht das aber passiv, sprich die Kühlung gibt’s durch Alpenwasser. Eine ähnliche Lösung gibt es wohl in Paris, die teilweise noch aktiv unterstützt wird. Danke für den Hinweis an Martin RandelhoffDieter Meyeer – Google – Fernkälte. Das Konzept kannte ich auch noch nicht. In Wien…

Update 2 (14:20):

Noch ein Hinweis, diesmal auf Facebook von Stefan Berreth. Nicht ganz unerwartet wird das in richtig heißen Regionen z.B. in den Golfstaaten schon länger gemacht:

District Cooling Overview

Update 3 (15:18):

Es gibt auch eine ganze Website zum Thema:

KWKK | Informationsseite zu Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung

Danke an Holger für den Hinweis.

Link

Auch im Fußball gibt es auffällige Werte – Sport – Süddeutsche.de

Bin mal gespannt, wann das Kartell des Schweigens im Profifußball platzt …

In der Fuentes Geschichte kam es ja interessanterweise nicht zu neuen Informationen über Doping im Fußball, obwohl Fuentes vorher entsprechende Ankündigungen gemacht hat.

1998 gab es Gerüchte um die französische Nationalmannschaft, auch Juve war im Visier der Ermittler. Für die Saison 2005/2006 sind Medikationspläne eines spanischen Spitzenclubs aufgetaucht, woraufhin sowohl Barca wie auch Real die französische Zeitung Le Monde verklagt haben und die Veröffentlichung (vorerst?) verboten haben.

Und nicht zuletzt sie daran erinnern, dass der bayrisch-spanische Wundertrainer äh Gott Pep Guardiola selber mal wegen Dopings gesperrt war. Der Mann kennt sich zumindest schonmal aus …

Ich halte es für zunehmend ausgeschlossen, dass die heutige Belastung von Fußballspielern mit 70 Spielen im Jahr und 12 oder mehr Kilometern im Jahr noch machbar ist.  Klar, 12 Kilometer läuft auch jeder motivierte Jogger mehrfach in der Woche, aber nicht mit dauernden Sprints zwischendurch und dabei wach im Kopf und reaktionsschnell.

Irgendwann platzt irgendwo die Bombe. Nur zur Erinnerung: In der Bundesliga werden erst ab der kommenden Saison 2013/2014 überhaupt Blutproben genommen …

Deutschlandfunk über Doping im Fußball | fussballdoping.de

Eh ein Blog, das man abonnieren sollte!

Auch im Fußball gibt es auffällige Werte – Sport – Süddeutsche.de