Monatsarchiv: September 2012

Wettskandal auch im Handball

in Frankreich und zwar gleich beim Meister Montpellier …

5.000 Euro Einsatz, 200.000 Euro Gewinn.

Hmmm, die Verdächtigungen hören sich sehr konkret an.

Skandal bei Montpellier weitet sich aus – Handball – kicker online

Update (01.10.12):

Kleines Update:

Karabatic unter Verdacht – Gewettet, aber nicht betrogen – Handball – kicker online

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Neue Vorwürfe: Wulff soll Siemens um Geld für Filmproduktion gebeten haben – Politik – FAZ

Wundert sich da noch jemand?

Bitte Siemens, gebt doch mal ein paar Euro an meinen Kumpel Groenewald, der gerade einen Film über einen Siemens-Manager finanziert, der (wie Schindler) ein paar Tausend Menschen das Leben gerettet haben soll, allerdings in China.

Man kennt sich, man hilft sich …

Neue Vorwürfe: Wulff soll Siemens um Geld für Filmproduktion gebeten haben – Politik – FAZ

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Facebook’s MySpace Moment: Why Twitter Is Already Bigger Than Facebook – Forbes

Ein paar interessante Überlegungen zu Facebook vs. Twitter …

Spannend: Twitter hat, obwohl die Firma wesentlich kleiner ist, höhere Werbeeinnahmen aus der mobilen Nutzung auf Smartphones als Facebook. Könnte es daher sein, dass Twitter in dem Wachstumsmarkt der nächsten Jahre besser positioniert ist als Facebook?

Logisch wäre es durchaus, weil Twitter mit seiner SMS-artigen Struktur im Kern auch immer ein Dienst war, der für Mobiltelefone gebaut wurde.

Leider wird der Artikel dann etwas arg spekulativ, wenn er versucht zu behaupten, dass Facebook seinen Peak bereits hinter sich habe. 30% sollen die Zugriffe im August gefallen sein (es wird allerdings darauf hingewiesen, dass die Zahl nicht offiziell ist). Außerdem würde Facebook mit der Zeit langweilig (ich fands nie spannend 😉 ).

Außerdem würde man sich bei Facebook ein Netz um seine Leute herum bauen, die man aus der realen Welt kennt, mit denen man aber oft nicht mehr gemeinsam habe, als dass man mal zufällig auf der selben Schule gewesen sei. Bei Twitter hingegen würde sich das Netz über gemeinsame Interessen bilden. Daher wäre Twitter auf Dauer viel interessanter, sowohl für Nutzer als auch die Werbekunden. Was wiederum ein ganz spannender Gedanke ist.

Facebook’s MySpace Moment: Why Twitter Is Already Bigger Than Facebook – Forbes

Besoffener Ölhändler kauft 70% des Ölmarkts auf

Don’t drink and trade. (Die für Trader gültige Version meiner Regel: Don’t drink and tweet …)

Passiert ist es im Juni 2009 bei PWM Oil Futures. Kaufvolumen 7 Millionen Barrel im Wert von 520 Millionen Dollar. (70% des Ölmarkts, was auch immer damit gemeint ist; Fördervolumen Tag/Monat/Jahr? Handelsvolumen Tag/Monat/Jahr?). Ausgelöster Preissprung dadurch: 1,50 Dollar/Barrel. Erinnerung des Traders daran am nächsten Morgen: Keine … (kommt mir irgendwie bekannt vor …).

Schaden durch die anschließende Auflösung der Positionen: 9.763.252$. 

Nicht gut, dass solche Nummern passieren können. Ein Broker kauft (ich vermute) den Tagesumsatz ALLEINE auf. Und kein Kontrollmechanismus schlägt an …

Immerhin: Im Nachhinein hat der verantwortliche Trader seine Handelserlaubnis verloren und von der US-Finanzaufsicht 5 Jahre Berufsverbot bekommen.

Danach muss er wahrscheinlich zur MPU … 

Nur eine durchzechte Nacht?: Betrunkener Börsenhändler kaufte den halben Ölmarkt – Börse – FOCUS Online – Nachrichten

Broker Sent Oil Prices to Eight Month High in a Drunken Stupor

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Gold in Euro zum ersten Mal überhaupt über 1.380. (Im Wochenchart zeigt Finanztreff zwar “nur” 1.378 Euro  je Feinunze an, aber auch das wäre ein neues Allzeithoch).

Update (16:54):

Jetzt auch bei Finanztreff: 1381,14

Sony steigt mit 10% bei Olympus ein

Ich hoffe, dass das a) Olympus rettet und b) das nicht das Ende von Micro-Four-Thirds bedeutet.

Denn letzteres ist von Panasonic, die zumindest historisch der größte Konkurrent von Sony sind. Und Sony hat im EVIL-Bereich mit den NEX Kameras (APS-C Sensor) bereits eine eigene Linie aufgebaut.

Warten wir mal ab …

Sony set for $642 million investment in Olympus: sources | Reuters

Schweizer Notenbank destabilisiert die Eurozone. Krieg der Notenbanken?

Das meldete gestern der Spiegel unter Berufung auf eine Studie von Standard & Poors. Die Analysten dort wollen errechnet haben, dass die Schweizerische Notenbank mit den Anleihekäufe aus Ländern der Euro-Kernzone den Abstand der Renditen zwischen soliden und unsoliden Ländern weiter steigen lässt.

Schweizer Notenbank kauft massenhaft deutsche Staatsanleihen – SPIEGEL ONLINE

Die Diskussion darüber geht auch heute noch weiter.

Was Finanz-Experten vom brisanten S&P-Papier halten – – tagesanzeiger.ch

Dass das so ein heißes Thema sein soll, verwundert mich aber schon etwas, denn die Idee hat Olaf Storbeck schon – als Randbemerkung – im September 2011 fallen lassen, als die SNB die Wechselkursuntergrenze zum Euro einführte.

Handelsblatt.com – Schweizer Franken: Jan Egbert Sturm im Rausch « Handelsblog

Ich fand diesen Satz so spannend, dass ich den per Tweet nochmal herausgehoben habe:

Sollte die SNB wirklich deutsche Anleihen zur Schwächung des  kaufen, könnte das idT die Eurokrise verschärfen.

Twitter / egghat: Sollte die SNB wirklich deutsche …

Und hier nochmal aufgewärmt habe: Wuh. Schweiz hält etwa 335 Mrd. Euro Devisenreserven – egghat’s not so micro blog

Und das ist jetzt heute (genauer gestern) das total tolle Thema? Hmmm.

Ok, die von S&P geschätzten 80 Milliarden Euro sind vergleichsweise viel und andere Schätzungen kommen auf niedrigere Werte. Die Credit Suisse schätzt die Summe z.B. auf 30 bis 35 Mrd. Euro. Wenn es 80 Mrd. wären, würde es immerhin nahezu der Hälfte der gesamten Neuverschuldung der Kern-Eurozone entsprechen.

Die SNB hat die Zahl inzwischen dementiert. Aber so richtig überzeugend ist das nicht. Was soll die SNB denn sonst gekauft haben? Der Anteil der Anleihen aus dem Euroraum ist gestiegen (von 52 auf 60%), der Anteil der Staatsanleihen ist von 83 auf 85% geklettert und der Anteil von Anleihen mit AAA-Rating von 83 auf 86%. Die Gesamtsumme ist von 320 Mrd. SFr auf 430 Mrd. SFr angeschwollen. Wohin sollen die neuen 90 Mrd. SFr allein aus dem 1. Halbjahr 2012 geflossen sein, außer in AAA-Staatsanleihen aus der Eurozone?

FT Alphaville » The SNB’s increasingly tangled web [updated with rebuttals aplenty]

Das pikante daran: Die EZB hat angekündigt, mit dem Programm OMT Anleihen der Peripherieländer aufzukaufen, damit der Zinsabstand zwischen den Anleihen der Kernzone und der Peripherie wieder schrumpft. Mit den Käufen der Kernzonenanleihen bewirkt die SNB aber genau das Gegenteil.

Vielleicht sollte die EZB mal in Bern/Zürich anrufen und die SNB davon überzeugen, gleichmäßig alle Staatsanleihen aus der Eurozone zu kaufen, also auch spanische und italienische. Ansonsten muss die EZB nicht nur gegen den “Markt” Staatsanleihen kaufen, sondern auch gegen die SNB. Und das wäre unschön …

So, jetzt auch mal WiWo kompatible Überschrift gemacht 😉

Das #iPhone5 verkauft sich voll schlecht. NICHT.

Am ersten Wochenende nur 25% mehr als im Vorjahr. Was ein Flop! Beim Vormodell ging es noch um 135% nach oben.

OK, wir ignorieren mal, dass die Nachfrage deutlich höher war. Wie ignorieren, dass das iPhone5 unter massiven Lieferschwierigkeiten gelitten hat. Die übrigens ziemlich sicher auf den dritten Display-Lieferanten Sharp zurückgehen, der die neuen flacheren (weil Display und Touchscreen integriert) nicht bzw. nicht ausreichend liefern kann.

Und weil das für einen Artikel mit einer solch dramatischen Überschrift nicht ausreicht, errechnet sich der Kroker von der WiWo (die ich doch gerade noch für ihren „Faire Klamotten- Fehlanzeige“-Artikel gelobt habe) eine völlig sinnfreie Statistik: Anzahl der verkauften iPhones pro Land. Der Clou: Das 4s startete in 7 Ländern, das iPhone5 in 9. Und Bingo: Endlich habe ich ein Minus! Wuhuu! Knallige Überschrift drüber. Yeah!

Wieso die Anzahl der verkauften iPhones pro Land in irgendeiner Weise relevant sein sollte, bleibt völlig unklar. Hätte Apple jetzt in 20 Länder gelauncht, wäre die Zahl noch dramatischer gesunken. Hätte Apple nur in den USA gelauncht, wäre die Zahl massiv gestiegen. Würde sich dadurch etwas ändern? Nöh, Apple hätte in allen Fällen 5 Millionen iPhones verkauft. Und wenn sie 6 oder 7 Millionen produziert hätten, hätte sie 6 oder 7 Millionen verkauft. So what?

Der Award für die sinnloseste Statistik des Tages geht heute klar an die WiWo (die allerdings auf den ungeschlagenen Star in Punkto sinnloser Statistiken zurückgeht: Den Business Insider).

Ich bin aber beeindruckt, wie man aus der Tatsache, dass Apple Lieferschwierigkeiten hat, einen solche Artikel drechseln kann, dessen Überschrift so in die Irre führt. Aber eine Überschrift wie “Bekommt Apple seine Lieferschwierigkeiten in den Griff” wäre wohl zu öde gewesen (und am Ende bleibt die Frage ja auch unbeantwortet).

Wirtschaftswoche – Michael Kroker: So schlecht hat sich das iPhone 5 von Apple tatsächlich verkauft « Kroker’s Look @ IT

Video

Faire Produktion von Kleidung? Fehlanzeige!

Toller Artikel in der WiWo, die einen Journalisten undercover als vermeintlichen Modeeinkäufer nach Bangladesh geschickt hat. Dieser hat sich dann die Produktionsbedingungen vergleichsweise ungeschminkt vor Ort anschauen können.

Außerdem hat er mit den Mitarbeitern der wenigen europäischen Firmen gesprochen, die die Produktionsbedingungen vor Ort überwachen.

Das ist – auch über 10 Seiten verteilt – äußerst lesenswert. 

Textilindustrie: Die Modelüge – wie deutsche Firmen produzieren lassen – Industrie – Unternehmen – Wirtschaftswoche

Dazu noch eine Klickstrecke, in der die WiWo versucht, 14 große europäische Modefirmen zu beurteilen. Kik ist übrigens auf Platz 10, es gibt also 4, die die WiWo noch schlechter einsortiert … Inditex (Zara) ist dabei. C&A und H&M sind (von den großen billigen) deutlich über dem Durchschnitt einsortiert. Ganz vorne mit Gerry Weber und Hugo Boss zwei Firmen, bei denen die Klamotten eher teuer sind.
Einige große Handelskonzerne (Aldi, Metro, Otto) hat die WiWo leider nicht ins Ranking eingeordnet.

Textilindustrie: So sauber sind unsere Modelabels – Industrie – Unternehmen – Wirtschaftswoche

Wer nicht so viel lesen und klicken will, kann sich auch von der ARD Dokumentation: Der Preis der Blue-Jeans – Ausbeutung für Mode berieseln lassen. Die fand ich ganz gut, besser zumindest als vieles, was im ÖR unter dem Label Dokumentation so ausgestrahlt wird …

WENAG #65: Eine Walnuss für 244.000 Euro

In China.

Die Walnüsse müssen besonders perfekt, sprich symmetrisch sein. Sie müssen alt sein. Sie müssen lange aneinander gerieben worden sein, damit sie besonders toll glänzen (klappt mit den Walnüssen europäischer Art nicht, die chinesischen werden rot).

Dann rufen Chinesen teilweise sechsstellige Summen für eine Walnuss auf. Für eine olle Walnuss. Das ganze erinnert natürlich mächtig an eine Spekulationsblase, wie sie die Holländer mit den Tulpenzwiebeln hatten …

China: Kauf die Nuss | FTD.de

Ich glaub, ich shoppe mir mal schnell so einen chinesischen Walnussbaum und werde reich …

Update (01.11.12)

Eine Flickr Galerie zum Thema (die ich erst jetzt entdeckt habe)

Juglans cathayensis – eine Galerie auf Flickr