Monatsarchiv: Januar 2013

Facebook Q04-12: Umsatz +40%, Gewinn 3 Cent/Aktie (Vj 14)

Nutzerwachstum 25%.

Umsatz 40% rauf, Anzeigen machen 84% aus. Anteil mobil davon 23% (Vorquartal 14%).

Gewinn je Aktie 3 Cent (Vorjahr 14 Cent). Gewinn aber wie im 3. Quartal stark durch die Kosten der Optionsprogramme belastet. Ohne diese wären es 17 Cent gewesen.

ABER auch 17 Cent sind gegenüber den 15 aus dem Vorjahresquartal ein magerer Anstieg, der deutlich unter dem Umsatzzuwachs blieb. Die Marge ist auch vor den Kosten für die Optionsprogramme deutlich gesunken.

Ich finde das ziemlich enttäuschend, eigentlich sollte bei einer Firma wie Facebook der Gewinn gut mit dem Umsatz mitwachsen.

Die Börsianer waren zuerst ebenfalls enttäuscht, inzwischen aber nicht mehr. Schlusskurs war 31,24$. Nachbörsliches Tief bei knapp 29$, jetzt schon wieder fast 31$.

Facebook Reports Fourth Quarter and Full Year 2012 Results – Yahoo! Finance

Zitat

Der ergänzende Teil enthält vor allem eine Nachlese der Sachverständigen. Darin kommt neben vielen positiven Schlussfolgerungen immer wieder die Enttäuschung zur Sprache, dass Positionen und Empfehlungen entgegen theoretischer Vorgaben nicht unabhängig von den Meinungen der einzelnen Fraktionen festgezurrt worden seien. Selbst sachliche Fehler seien so in Reports nicht korrigiert worden, wenn der Antrag von der “falschen” Seite gestellt worden sei.

So funktioniert Politik halt. Also genauer gesagt funktioniert sie genau deswegen nicht. Wenn Fakten so gar keine Rolle spielen.

Nur manchmal prallt diese Geschachere auf die Realität, der im Fall von BER auch einfach Brandschutzbeauftragter heißen kann …

Die Internet-Kommission des Bundestags hat fertig | heise online

Link

FRB: H.4.1 Release–Factors Affecting Reserve Balances–January 24, 2013

Und zack ist die Bilanzsumme der Fed auf über 3 Billionen Dollar angeschwollen.

3.000.000.000.000 …

FRB: H.4.1 Release–Factors Affecting Reserve Balances–January 24, 2013

Noch mal was zu #BER

Ich hatte zwar in meinem Artikel zu BER (und den anderen Großbauflops in Deutschland) zwar schon ein Interview mit Albert Speer empfohlen (siehe Öffentliche Großprojekte – Warum gehen sie dauernd in die Hose? – egghat’s not so micro blog), aber auch das zweite, das mir heute in der FAZ untergekommen ist, lohnt sich meiner Meinung nach.

Woran liegt es?

Berlin wollte unbedingt einen Flughafen haben, der (zumindest zum Teil) auf dem eigenen Gelände liegt. Weiter draußen (wie Köln oder München), hätte es weniger Probleme gegeben.

Die Auftraggeber haben viel zu spät noch viel zu gravierende Änderungen vorgenommen (uh, wir brauchen mehr Shopping)

Bauprojekte ohne festen Fertigstellungstermin werden NIE fertig. Deshalb klappen olympische Spiele oder Fußballweltmeisterschaften komischerweise.

Die dazu notwendige Improvisierungsfähigkeit fehlt auch in der Ausbildung der Architekten, wird aber von den Auftraggebern auch nicht gewünscht.

Im Gespräch: Der Architekt Albert Speer: Politiker glauben, unendlich viel Zeit zu haben – Debatten – FAZ

#Apple nicht mehr wertvollstes Unternehmen der Welt

ExxonMobil ist wieder mehr wert. Das geht natürlich viel weniger auf den Kursanstieg von ExxonMobil zurück als auf den Crash bei Apple.

Beim aktuellen Kurs von 91,50$ ist ExxonMobil etwa über 417 Mrd. Dollar wert:

XOM stock quote – Exxon Mobil Corporation stock price – NASDAQ.com

beim aktuellen Kurs der Apple Aktie von 439$ (noch mal 11$ weniger als gestern) ist Apple nur noch 412 Mrd. wert. Passiert ist das etwa gegen Mittag bei einem Kurs von pimaldaumen 444 Dollar.

Heute erklärt die FAZ, warum Opel + Peugeot sinnvoll wäre

Also die Kombination von zwei kriselnden europäischen Massenauto-Herstellern, die beide fast ausschließlich vom stagnierenden und durch massive Überkapazitäten gekennzeichneten europäischen Markt abhängig sind.

Hört sich das an, als wäre das sonderlich sinnvoll? Ich fürchte nicht … 

Das ist was ganz anderes als die Kombination von Fiat und Chrysler. Erstens ging es dem Fiat Chef darum, too big to fail zu werden (und potenziell an Bailout-Staatsknete aus Italien *und* den USA zu kommen), zweitens dehnte Fiat sein Verkaufsgebiet auf Nord- und Südamerika aus und Chrysler auf Europa. Die Fiat-Chrysler Nummer war gewagt, aber das konnte man gut begründen (und es steckte auch eine Expansion nach Amerika dahinter, also Wachstum). GM hingegen wird Peugeot-Opel keinen Gang nach Asien oder Amerika erlauben (wie Opel zuvor auch schon nicht)

Im Fall von Peugeot-Citroen+Opel habe ich keinen blassen Schimmer, wem das nützen soll … Doch, General Motors, weil die endlich Opel los sind …

Autobauer in der Krise: Warum eine Fusion von Opel und Peugeot Sinn macht – Unternehmen – FAZ

Schuldenschnitt für Japan?

Ein sehr feiner Blick von Dieter Wermuth auf die volkswirtschaftliche Lage in Japan.

Ein Land, das immer noch an den Folgen der riesigen Kreditblase leidet, die Anfang der 90er Jahre geplatzt ist. Danach folgten 2 Jahrzehnte mit Wachstumsprogrammen und einigen vorsichtigen Maßnahmen der Notenbank, was aber mehr oder weniger vollständig verpuffte. Richtig vertreiben liess sich die Deflation nicht. Erst die unbegrenzten Aufkaufprogramme, die die Bank of Japan diese Woche angekündigt hat, könnten daran was ändern (siehe dazu Japan druckt Geld. Vieeeel Geld. – egghat’s not so micro blog)

Japan stöhnt unter extrem hohen Staatsschulden. Die Schulden liegen bei mehr als 200% des BIPs, ein Wert, den nicht einmal Griechenland erreicht. Japan konnte sich das leisten, weil es jahrzehntelang Exportüberschüsse eingefahren hat. Dadurch strömte neues Geld nach Japan, das letztendlich angelegt werden konnte und zwar in japanischen Staatsanleihen. Die japanische Staatsverschuldung wurde im Endeffekt fast ausschließlich von Japanern finanziert (indirekt über den Export natürlich durch das Ausland).

Dieses Modell wackelt aber, denn der traditionell hohe Exportüberschuss hat sich inzwischen fast vollständig in Luft aufgelöst. Die Finanzierung des laufenden japanischen Staatsdefizits (das immer noch mindestens doppelt so hoch ist wie das in der Eurozone) muss in Zukunft also irgendwie anders sichergestellt werden.

Die Bank of Japan hat daher die Weichen auf Abwertung des Yens gestellt. Dadurch soll es mehr Export und weniger Import geben. Gleichzeitig steigen die Importpreise und sorgen für Inflation; in einem Land, das seit 2 Jahrzehnten gegen die Deflation kämpft, dürfte das durchaus erwünscht sein.

Dieter Wermuth wirft aber eine andere Lösung in den Raum: Ein Schuldenschnitt. Ob das realistisch ist?

Unabhängig davon ein guter Rückblick und Ausblick, der u.a. die schädliche Wirkung der Deflation gut erklärt:

Japan erklärt den Währungskrieg « Herdentrieb

Apple is doomed. Klar.

190 Mrd. Vermögensgegenstände, 20 Mrd. mehr als ein Quartal zuvor.
137 Mrd. Cash&Wertpapiere, 16 Mrd. mehr als im Quartal zuvor.
Rohmarge von fast 39%.
Fast 55 Mrd. Dollar Umsatz in einem Quartal. Das ist der *höchste Quartalsumsatz EVAR*. Nicht für Apple, sondern für alle börsennotierten Firmen.
Und das bei einer hochprofitablen Firma, sprich auch der Gewinn dürfte der höchste gewesen sein, den je ein Unternehmen im Quartal eingefahren hat.
Wachstum weiterhin 20%, wenn man die Zahlen um die eine Woche, die das Quartal kürzer war, bereinigt, sogar über 25%.
Ein Quartal, das nur zwei neue Produkte gesehen hat (iPad Mini und iMac), die aber beide nicht ausreichend lieferbar waren.
Ein Quartal, in dem der Hauptgewinnbringer iPhone5 etwa 10 wochenlang nicht ausreichend lieferbar war.
Und ein Aktienkurs, der inzwischen so niedrig ist, dass das Kurs-Gewinnverhältnis deutlich unter 10 liegt, wenn man den Cashbestand berücksichtigt.
Als Aktionär wäre mir nicht bange …

Apple Q01-13: EPS: 13,81$, Umsatz: 54,51 Mrd.

Prognosen für Apple im Schnitt für das Weihnachtsquartal:

iPhones in Mio: Schnitt 49,5; Profi 47,6; Indie 52,3; ich: 50,0. REAL: 47,8.

ASP: 633$. REAL: 

iPads in Mio: Schnitt 24,5; Profi 22,8; Indie 25,5; ich: 28,0. REAL: 22,9.

ASP 536$; ich: 500$. REAL:

Der Rest (iPod, Macs, AppleTV, …) wie im Vorjahr mit 11 Mrd. Dollar Umsatz.

Umsatz: Schätzung damit 55,5 Mrd., Durchschnittsschätzung 52,5 Mrd, ich 58 Mrd. REAL: 54,51

EPS: Schnitt 13,35$ REAL: 13,81$

Gross Margin: Ich 39,9%. REAL 38,6%

Aktie nachbörslich minus 5%

Assets 20 Mrd. rauf. In EINEM Quartal. Jetzt 196 Mrd. nach 176 Mrd.  

5,5 Mrd. mehr Cash (jetzt 16,2 Mrd. $)

5,3 Mrd. mehr Kurzfristwertpapiere (jetzt 23,7 Mrd. $)

5,1 Mrd. mehr Langfristwertpapiere (jetzt 97,3 Mrd. $)

Allein das macht 137,2 Milliarden Dollar, mit denen Apple was machen könnte. Nur was? 

Update (23:53):

Apple-Aktie jetzt minus 10%.

iPad mini war massiv “constrained”, iPhone 5 war “constrained”, iMac war “constrained” und nur einen Monat lieferbar. Erklärt die schwache Nachfrage etwas.

Die Aktie ist – wenn man die Gewinnschätzungen als sinnvoll ansieht – spottbillig. Die Marktkapitalisierung liegt nun bei etwa 430 Milliarden Dollar (das sind übrigens nur noch 20 Mrd. mehr als ExxonMobil …). Cash deckt also etwa 1/3 des Börsenwerts ab. Damit reduziert sich das um den Cashbestand bereinigte KGV auf 6,5 bis 8, je nachdem welche Gewinnschätzung man annimmt. Für eine – immer noch wachsende – Firma eine lächerlich niedrige Bewertung.

Türkei will weltgrößten Flughafen bauen.

Inbetriebnahme 2017(!) mit 90 Mio. Fluggästen pro Jahr, spätere Kapazität 150 Mio.

Wenn die Türkei das schafft, lachen die sich über den Provinzflughafen in BERlin (37 Mio. Fluggäste) und die Baukosten und Verzögerungen noch locker drei Jahrzehnte lang kaputt …

Luftverkehr: Türkei will weltgrößten Flughafen bauen – Wirtschaft – FAZ