Gute Recherche bei Telepolis (muss die ja auch mal loben). Auch wenn es etwas schade ist, denn die Story wollte ich eigentlich schreiben …
Die Akku-Revolution bleibt aus | Telepolis
Die Meldung vom Superakku für Handies ging ja rum, so richtig rum, sie kam quasi überall mit immer tolleren Überschriften (ich habe keine Lust, den ganzen Mist zu verlinken, das kann der Knüwer machen 😉 ).
Die Erfinderin hat einen Preis von Intel gewonnen; 50.000$ für ihre weitere Forschung bzw. Ausbildung.
Das Problem daran: Unter dem Video bei Youtube stand schon am Montag folgender Kommentar:
“Looks like she put together a nice project, but as for innovation I don’t think credit is being given where it’s due.
Here’s her paper(add dots remove spaces) usc edu / CSSF / History/2013/Projects / S0912 pdf
Her “supervisor” Dr. Yat Li had already published work on this technology a year earlier. “Hydrogenated TiO2 Nanotube Arrays for Supercapacitors”
pubs acs org / doi / abs /10 1021 / nl300173j
She basically did a chemistry experiment on work that has already been done and published”
Das machte mich dann neugierig. Ich googelte die Papiere von ihr und dem Betreuer und diese bestätigten die Behauptungen aus dem Kommentar.
Gut, jetzt ist für mich schwierig zu beurteilen, wie kompliziert der Schritt war, den sie geschafft hat. Relativ sicher ist auf jeden Fall, dass man das wohl kaum als *riesigen* Durchbruch werten kann.
Telepolis hat noch eine weitere interessante Information gefunden, die die hysterische “NEUER SUPERAKKU HYPERVENTILIEREREI” der deutschen Medien endgültig entlarvt: Der neue Superkondensator hat eine Energiedichte, die nur bei etwa einem Zehntel der eines guten Smartphone Akkus liegt. Andersherum: Bei gleichem Energiegehalt wäre der Akku zehnmal so groß. Für ein Smartphone irgendwie nicht so toll …
Bin mal gespannt, wie viele der deutschen Qualitätsmedien den Mumm haben, sich wie Basic Thinking wenigstens für den Mist zu entschuldigen, den sie da geschrieben haben:
Teenie erfindet Superkondensator: 18-jährige Eesha Khare lässt Smartphones in 20 bis 30 Sekunden laden | BASIC thinking
P.S. Unter Umständen ist der erste Preis des Intel ISEF Awards deutlich interessanter. Über diesen wurde aber auch in den Qualitätsmedien kaum berichtet. Es gab halte keine Gadget-Hype-Blogs, von denen man abschreiben konnte …
http://www.societyforscience.org/document.doc?id=495
(jetzt kann ich wenigstens die 6 Tabs zumachen. Auch fein.)
Veröffentlicht unter Uncategorized
Verschlagwortet mit deutschland, medien, usa, wissenschaft