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Jeff Bezos (Amazon) kauft Washington Post für 250 Mio. $

Kaufpreis 250 Millionen Dollar.

Wenn ich den Geschäftsbericht richtig lese, hat die Zeitung Washington Post 2012 581 Millionen Umsatz gemacht (dabei bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob in den 581 Millionen Anzeigenerlöse und Online-Erlöse bereits enthalten sind, ich gehe aber davon aus). Bezos hätte als etwa weniger als die Hälfte des Umsatzes bezahlt.

Amazon-Gründer Bezos kauft “Washington Post” – news.ORF.at

SEC: Washington Post Company 10K 2012

Wir haben also drei große Transaktionen in den letzten Wochen:

Boston Globe für etwa ein Fünftel des Umsatzes von der New York Times an den Besitzer des FC Liverpool.

Die Washington Post für knapp die Hälfte des Umsatzes an Jeff Bezos.

Die Regionalzeitungen und Zeitschriften von Springer an Funke (WAZ) für das Doppelte des Umsatz.

Axel Springer gets top euros for dead trees | Economics Intelligence – egghat’s not so micro blog

New York Times mit Gewinnplus dank 40% mehr Digitalabos – egghat’s not so micro blog

Ich schaue die Details morgen früh nochmal nach. Jetzt bin ich zu müde.

New York Times mit Gewinnplus dank 40% mehr Digitalabos

Paywall works?

Operativer Gewinn des Gesamtkonzerns: +21% auf 53,4 Millionen Dollar.
Gesamteinnahmen 485 Mio. Dollar (-1%).
Erlöse durch Anzeigen -6% (207 Mio),
davon online: 51,2Mio. (-2,7%).

Verkaufserlöse +5% (245 Mio),
davon Digitalabos 38,3 Mio (+44,1%) (Stückzahl 738.000)

Schöne Steigerung bei den Digitalabos, die aber weiterhin weit unter 10% der Gesamterlöse einbringen. Interessant auch, dass die Online-Werbung weiterhin mehr Geld bringt als die Online-Abos. Der Abstand zwischen beiden sinkt allerdings deutlich.

Onlineerlöse in Prozent der Gesamterlöse:
Paywall: 7,9%
+ Werbung 10,5%
= 18,5% der Gesamterlöse

http://www.nytco.com/pdf/2Q_2013_Earnings.pdf

Update (03.08.2013):

Die NYT hat ihre Tochter Boston Globe verkauft. Diese wurde damals für 1,1 Mrd. $ gekauft, jetzt für alberne 70 Millionen verkauft.

70 Millionen Dollar sind dann doch ganz schön wenig.

Vor allem, wenn man sich die Zahlen mal anschaut.

Im letzten Geschäftsjahr hat die New England Media Group (die verkauft wurde und deren Aushängeschild der Boston Globe war) knapp 400 Millionen Dollar Umsatz gemacht. Der Verkaufspreis entspricht also weniger als einem Fünftel des Umsatzes.

Leider weist die NYT keinerlei Zahlen zum Gewinn der Tochter aus. Umsätze, Kosten für Papier, etc. bekommt man, mehr aber nicht.

http://www.nytco.com/pdf/annual_2012/2012NYTannual.pdf

Daher kann man nur vergleichen, wie das Umsatzvielfache des Preises ist.

Bei Axel Springer ging es um etwa 512 Millionen Umsatz und einen Verkaufspreis von 920 Millionen.
Gemeinsame Presseinformation der FUNKE MEDIENGRUPPE und der Axel Springer AG Axel Springer AG

Das macht ein Umsatzmultiple von 1,8. Beim Boston Globe lag das Umsatzvielfache bei 0,18. Funke hat also im Vergleich zehnmal so viel bezahlt wie der Käufer des Boston Globe.

Wie gesagt: Keine richtig sinnvolle Rechnung, weil man die Profitabilität der New England Media Group nicht kennt. Aber immerhin ein Hinweis.

Sachen, die im Juli geflattert habe:

Thing Owner
Flattrs für’s Lebenwerk (Abos)
Quicksilver for Mac OS X QSApp
abgeordnetenwatch.de: Blog abgeordnetenwatch.de
netzpolitik.org netzpolitik
Über mobileMacs timpritlove
App.net File manager ludolphus
mh120480 on App.net MH120480
ericschreyer on App.net CrowdinvestingNews
Flattrs für herausragende Einzelleistungen
Deutsche Unternehmen werben mit Musik SirTomate
Und jetzt noch mal auf Deutsch Medienwoche
<untitled> Toby1525
GEMA erhebt Gebühren auf PRISM- und Tempora-Telefonmitschnitte Postillon
<untitled> mhg3r
Morales in Wien, ein Armutszeugnis für Europa spiegelfechter
<untitled> marcelweiss
Neue Geheimdienst-Enthüllung: US-Drohnen überwachen gesamten Brieftauben-Verkehr Der_Kojote
Stackenblochen: holgi
jensweinreich.de – don’t mix politics with games JensWeinreich
War was? udovetter
ollili on App.net Ollili
Heml.is hemlis
<untitled> MH120480
<untitled> dalton
500. Medienbericht kritisiert Bushidos plumpen Versuch, in die Medien zu kommen Postillon
Spielvrlagerung on Twitter Spielverlagerung
Tweet by @Spielvrlagerung, 29 Oct Spielverlagerung
<untitled> Teo
EuroHawk: Harte Schläge vom Rechnungshof wiegold
<untitled> VollToll
Supergrundrecht neusprech
R.I.P. Mel Smith britcoms
#FlattrFriday:
1337 on App.net sodaholic
filozoph on App.net filozoph
junicks on App.net junicks
dasdom on App.net dasdom
musslautsein on App.net musslautsein
herzi on App.net herzi
le_nik on App.net le.nik
marcelweiss on App.net marcelweiss
patrix on App.net nohillside
 
Total sum for 39 flattrs: €-20.00

Und ihr so?

Konfrontiere Politiker nie mit ihren alten Aussagen …

Vor allem nicht populistische …

Die labern halt noch mehr als normale Politiker und wollen am Ende das alles nicht gesagt haben …

Acht Minuten oder fünf Fragen lang dauert es, dann beendet Griechenlands Oppositionsführer Alexis Tsipras ein Interview und wirft mich hinaus. Die Geschichte einer Kommunikationsstörung.”

Interview mit Alexis Tsipras: Und willst du nicht mein Bruder sein – Europäische Union – FAZ

Link

Axel Springer gets top euros for dead trees | Economics Intelligence

Sehr schöne Analyse von Olaf Storbeck. Funke zahlt für den Kauf des Hamburger Abendblatt, der Berliner Morgenpost, Hörzu (Funk Uhr …) und Bild der Frau (etc) nicht etwas zu viel, sondern das zwei bis dreifache, was an der Börse für vergleichbare Unternehmen gezahlt wird. (Bewertungsvergleich über EBITDA).

Was wissen die Funkes, was wir nicht wissen?

Anscheinend sind die Beurteilungen, was die zukünftigen Cashflows angeht, bei Funke ziemlich hoch, ergo ziemlich stabil. Bei Springer und den ganzen Anlegern an der Börse hingegen nicht.

Axel Springer gets top euros for dead trees | Economics Intelligence

Detroit Pleite – Ruinenpr0n galore

Solche Klickstrecken gibt’s heute wahrscheinlich überall …

Pleite: Detroit – nun wirklich am Ende – Wirtschaftspolitik – FAZ

Aber: Viel bessere Klickstrecken gab’s schon hier, z.B. die

Yves Marchand & Romain Meffre Photography – The Ruins of Detroit

Die wunderbare Welt der Wirtschaft!: Die romantische Seite der Krise

oder 100 Abandoned Houses

oder das hier:

David Byrne’s Journal: 09.23.10: Don’t Forget the Motor City

Etwas Hoffnung macht das hier:

Nochmal eine Detroit Doku: Gemüse statt Autos. – egghat’s not so micro blog

Schade, dass ich den einen kurzen Filmausschnitt nicht mehr wiederfinde, in dem eine Ecke gezeigt wurde, an der eins der verfallenen Häuser steht. Und dann der Schwenk kommt, und man dann sieht, dass direkt daneben ein modernes Kino (Einkaufzentrum/Bürogebäude) steht. Durch die Auswahl der Motive zeigt man immer einen sehr subjektiven eingeschränkten Ausschnitt der Wahrheit.

Update (09:54):

Eine Dokumentationsempfehlung von @holgi:

Requiem for Detroit — смотреть онлайн видео, бесплатно!

Und eine weitere Artikelempfehlung von @mtwirth:

The City Where the Sirens Never Sleep | The Weekly Standard

(kenne ich beide noch nicht)

Update 2 (21.07.13):

In den Kommentaren hat mir Hilti den Hinweis auf den Artikel gegeben, den ich nicht mehr wiederfinden konnte:

Nochmal zum “wählerischen” Journalismus über Detroit – egghat’s not so micro blog

Danke!

Bild

Die Infografik aus der Hölle.

Aus der Entwicklung von 1950 bis 2010 rechnet das Managermagazin die Anzahl der Anwälte in Deutschland bis 2180 (zweitausendeinhundertachtzig!), also schlappe 170 Jahre in die Zukunft hoch.

Und – oh Gott bewahre – dann könnte es eine Millionen Anwälte geben. Krass!

Wenn ich das Wachstum bei den IT-Fachleuten so primitiv hochrechne, sind wahrscheinlich bereits 2048 90 Millionen Deutsche IT-Fachkräfte 😉

Puh, wir wissen nicht einmal, wie viele Menschen in Deutschland wohnen (liegen etwa 1,5 Millionen daneben) und nicht aufgegangene Bevölkerungsprognosen gibt es zuhauf (siehe dazu Demografie-Blog), aber das Manager-Magazin rechnet die Zahl der Anwälte für 170 Jahre in die Zukunft hoch. Qualitätsjournalismus …

Toller Fund von Olaf Storbeck

Boah. Der Spiegel voll investigativ …

Eine Jugendarbeitslosigkeit von 50% bedeutet nicht, dass 50% der Jugendlichen (<25 Jahre) arbeitslos sind. Denn es gehen natürlich auch welche zur Schule, zur Uni, zum Wehrdienst, whatever. Wusste ich gar nicht 😉

Heute im Spiegel:

Jugendarbeitslosigkeit in Spanien: Quote gibt verzerrtes Bild ab – SPIEGEL ONLINE

Anno tukmich hier:

Die wunderbare Welt der Wirtschaft!: Jugendarbeitslosigkeit in Griechenland bei 50%. Wirklich?

FAZ zu #Bitcoins. Eher schlecht …

(tut mir leid)

z.B. das:

Die Verschlüsselung der Währung erlaubt zwar, die Bewegung des Geldes nachzuvollziehen, es ist aber unmöglich, den Kontoinhaber zu identifizieren.

Nur wenn ich keinerlei Spuren in der Realwelt hinterlassen habe, stimmt das. Bloß: Welchen Sinn hat eine Währung, mit der ich nichts Reales kaufe? Keinen. Außerdem dürfte ich – wenn ich totale Anonymität will – auch keine Bitcoins kaufen (weil dann die Wechselstube ja meine Daten hat, sei es Paypal, sei es eine Kontoverbindung). Und ich dürfte -wenn ich anonym bleiben will – nie was in der Realwelt mit Bitcoins bezahlen, denn auch dann hat der Verkäufer meine Bitcoin-Geldbörsen-ID UND meine Adresse. Er kann die beiden Sachen also wieder zusammenführen. Nach meinem Verständnis ist es sogar so, dass der Verkäufer dann ALLE meine Geldflüsse sehen kann (oder irre ich mich hier?), weil ja alle Transaktionen auf jedem Bitcoin-Knoten vorliegen.

Die Wikipedia erklärt das deutlich besser:

Wenn an einer Stelle eine Verbindung zu einer Person geschaffen wird, etwa durch eine abgefangene Warensendung oder eine erbrachte Dienstleistung, kann allen Transaktionen zu der zugeordneten Adresse nachgegangen werden. Die Möglichkeiten einer Verfolgung von Transaktionen sind also wesentlich weitreichender als bei Bargeld. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Bitcoin#Anonymit.C3.A4t_versus_Pseudonymit.C3.A4t

Irgendwie macht der FAZ-Artikel einen Parforceritt durch die Probleme von Bitcoins. Erklärt es dabei den Leuten, die bisher keine Ahnung aber nicht richtig (oder meint ihr, das würde jmd. verstehe, außer einem dumpfen Gefühl, dass sowas doch nichts taugen kann), und diejenigen, die schon etwas wissen, stoßen sich an verkürzten, unklaren und teilweise sogar falschen Erklärungen … Wenn man so will, zeigt der Artikel exemplarisch die ganzen Probleme, die Massenmedien haben, wenn sie über Spezialthemen berichten …

Die Akku-Revolution bleibt aus. Die Recherche-Revolution auch.

Gute Recherche bei Telepolis (muss die ja auch mal loben). Auch wenn es etwas schade ist, denn die Story wollte ich eigentlich schreiben …

Die Akku-Revolution bleibt aus | Telepolis

Die Meldung vom Superakku für Handies ging ja rum, so richtig rum, sie kam quasi überall mit immer tolleren Überschriften (ich habe keine Lust, den ganzen Mist zu verlinken, das kann der Knüwer machen 😉 ).

Die Erfinderin hat einen Preis von Intel gewonnen; 50.000$ für ihre weitere Forschung bzw. Ausbildung. 

Das Problem daran: Unter dem Video bei Youtube stand schon am Montag folgender Kommentar:

Looks like she put together a nice project, but as for innovation I don’t think credit is being given where it’s due.

Here’s her paper(add dots remove spaces) usc edu / CSSF / History/2013/Projects / S0912 pdf

Her “supervisor” Dr. Yat Li had already published work on this technology a year earlier. “Hydrogenated TiO2 Nanotube Arrays for Supercapacitors”

pubs acs org / doi / abs /10 1021 / nl300173j

She basically did a chemistry experiment on work that has already been done and published

Das machte mich dann neugierig. Ich googelte die Papiere von ihr und dem Betreuer und diese bestätigten die Behauptungen aus dem Kommentar.

Gut, jetzt ist für mich schwierig zu beurteilen, wie kompliziert der Schritt war, den sie geschafft hat. Relativ sicher ist auf jeden Fall, dass man das wohl kaum als *riesigen* Durchbruch werten kann.

Telepolis hat noch eine weitere interessante Information gefunden, die die hysterische “NEUER SUPERAKKU HYPERVENTILIEREREI” der deutschen Medien endgültig entlarvt: Der neue Superkondensator hat eine Energiedichte,  die nur bei etwa einem Zehntel der eines guten Smartphone Akkus liegt. Andersherum: Bei gleichem Energiegehalt wäre der Akku zehnmal so groß. Für ein Smartphone irgendwie nicht so toll …

Bin mal gespannt, wie viele der deutschen Qualitätsmedien den Mumm haben, sich wie Basic Thinking wenigstens für den Mist zu entschuldigen, den sie da geschrieben haben:

Teenie erfindet Superkondensator: 18-jährige Eesha Khare lässt Smartphones in 20 bis 30 Sekunden laden | BASIC thinking

P.S. Unter Umständen ist der erste Preis des Intel ISEF Awards deutlich interessanter. Über diesen wurde aber auch in den Qualitätsmedien kaum berichtet. Es gab halte keine Gadget-Hype-Blogs, von denen man abschreiben konnte …

http://www.societyforscience.org/document.doc?id=495

(jetzt kann ich wenigstens die 6 Tabs zumachen. Auch fein.)